Pushkar- Das Hippiedorf in Rajasthans Hügeln

Das heilige Dörflein Pushkar mit seinen unzähligen Tempeln und Guest houses zieht seit Jahren die alternative Hippiebevölkerung an. Was dich erwartet sind Ruhe, massenhaft Restaurants und Chill out Plätze, Yoga Kurse und nicht zu vergessen- bewusstseinserweiterndes Bang und Saddhus.

Nach Wochen harter Arbeit in Jaipur entschieden wir uns in den nächsten Bus zu hüpfen und Richtung Pushkar zu fahren. Die Reise war wie gewöhnlich laut und holprig, jedoch merkten wir vor lauter Erschöpfung nicht viel davon. Nach drei Stunden Fahrt durch die Wüste erreichten wir das grösstenteils von Muslimen bevölkerte Ajmer. Dort wurden wir sofort als Pushkar- Reisende erkannt und in den nächsten Bus gesteckt. Nun ging es kurvig über den Hügel Richtung Pushkar. Auf dem Weg dorthin winkten uns Tausende von Werbungsschildern in die unzähligen Guest houses und Restaurants, welche uns in Pushkar erwarten würden.

Sobald wir das Hippiedorf erreichten, welches in der Nacht etwas Orientierungssinn erfordert, fühlten wir uns wie in einer anderen Welt: Die Kühe und Tempel kannten wir schon von Jaipur, jedoch nicht diese Anhäufung von Ausländern und Saddhus (Heilige- manchmal etwas verrückt). Dieses Dörfchen war fern von all dem Stress welcher uns in einer indischen Stadt normalerweise begegnete. Hier galt es auszuruhen, Bang (marihuanaverwandter Stoff mit ähnlicher Wirkung) zu trinken und über Gott (oder die Götter) und die Welt zu sprechen. Zu reden gibt es genug in Indien und die Gesprächspartner mussten wir auch nicht suchen. Meistens kamen diese aus Israel, was man auch an den meisten Menükarten merkte.

Den ersten Abend verbrachten wir im „magic eye”, wo wir sogar eingeschmuggeltes Bier trinken konnten (in Pushkar sind zwar Drogen erlaubt, jedoch kein Alkohol).

Zum Dessert gab es unseren lieben alten Chai, den wir in einer Strassenbeiz schlürften. Anschliessend fielen wir todmüde in unsere 3 Franken teure Übernachtungskajüte.

Am nächsten Morgen, nachdem wir eine, akrobatische Verrenkungen verlangende, Dusche hinter uns gebracht hatten, beschäftigten wir uns erstmals mit der Beobachtung unserer Gartenschildkröten. Dies wurde mit der Zeit langweilig, so dass wir beschlossen hinaus in die relaxte Welt zu ziehen. Dort wurden wir von einer riesigen Einkaufsstrasse empfangen, natürlich im indischen Sinne. Diese schien alle Touristen zu absorbieren, denn überall sah man diese bei den Händlern sitzen. Um nicht in den Sog zu gelangen, gingen wir erstmals in Richtung des heiligen, künstlichen Sees, denn dieser ist das Zentrum und der Ursprung Pushkars. Dort wurden wir schnell von Saddhus eingefangen, welche uns Pooja (zur Anbetung der Götter) aufdrängen wollten. Bei den Saddhus ist Vorsicht gefragt, denn da diese grösstenteils nicht mehr zu den Heiligen gehören, könnten sie anschliessend eine Verfolgungsjagd auf dich starten. Deshalb verliessen wir diesen Ort diskret. Und den Rest des Tages verbrachten wir im Sinne Pushkars: relax, chill out, enjoy. Leider ging dieses Wochenende viel zu schnell vorüber- doch glücklicherweise ist Pushkar nur 4 Stunden Busfahrt von Jaipur entfernt und kostet pro Trip 3 Franken Maximum.